Irische Läuferregeln
Ich bin definitiv für eine Anpassung der Läuferregeln mit mehr Freiraum für Läuferkämpfe. Derzeit finden Läuferkämpfe meiner Erfahrung nach gar nicht bis nur statisch (also bis der erste Pompfer da ist und den einen oder anderen Läufer abpompft) statt.
Als Vertreter der 100kg-Liga brauche ich derzeit (außer als Lebendhinderniss am Mal) praktisch nicht als Läufer antreten, da ich gegen einen kleinen wendigen Läufer keine Chance habe.
Bei Kämpfen generell gilt: Wenn ich weiß, was kommt, kann ich es super blocken.
Da die Läuferkämpfe derzeit in der Regel entweder aus wegtragen oder wegdrücken bestehen (was beides recht schnell erkennbar ist) kann auch ein leichter kleiner Läufer mit grundlegensten Kampfkunstkenntnissen gegen einen großen/starken/schweren Läufer gegen halten, bis ein Pompfer kommt. Da hat man als schwerer Läufer nicht einmal im Läuferkampf einen Vorteil.
Um das Ganze etwas ausgeglichener zu gestalten (sprich der leichte Läufer hat nur noch den Geschwindigkeitsvorteil), müsste man eine größere Varianz in den Angriffen ermöglichen, wodurch der kleinere Läufer mehr als nur 2 Standardaktionen in petto haben muss. Ggf. sollte auch eine bessere Möglichkeit ("sanftes" Tackeln -> Formulierung "Getackelt werden darf nur unter Zuhilfenahme des Armes, ein ausschließlich mit der Schulter ausgeführtes Tackeln ist nicht erlaubt"), um einen gegnerischen Läufer im Lauf aufzuhalten, geschaffen werden.
Ich denke, am Ende sollten leichte Qwiks den Geschwindigkeits-/Wendigkeitsvorteil haben und schwere Qwiks den Kampfvorteil haben.
Während schwere Qwiks je nach Spielsituation die Geschwindigkeit durch Abkürzen ausgleichen können, können leichte Qwiks im Kampf durch einige Tricks auch große Qwiks besiegen.
Zum Thema Gefahren:
Sobald sich jemand unter Adrenalin nicht mehr unter Kontrolle hat, wird er sowohl als Pompfer (Kette um Hals, Stechen mit Stab ...) als auch als Läufer zur Gefahr.
Man sollte z.B. bedenken, dass z.B. Judoka oder Boxer im Ring einen wesentlich höheren Adrenalinspiegel haben und sich dennoch an Regeln halten können.
Läufer ist für mich keine Einsteigerposition. In meinen Augen hat der Läufer auch die Verantwortung für Kommandos, trägt zur Übersicht bei und ist aufgrund der nötigen Kenntnisse und Erfahrung eine fortgeschrittene Position.
Fallschule sollte meiner Meinung nach für jeden Jugger und insbesondere für jeden Läufer absolute Pflicht sein. Ich habe mich schon selbst oft genug auf feuchter Wiese oder bei Kettenumwickelungen auf die Nase gelegt, wo ich dann jedesmal über die Fallschulkenntnisse dankbar war. Mit der Fallschule kann man auch recht sicher "illegale" Würfe verletzungsfrei überstehen.
Sollte eine Mannschaft über keine Kampfsportler verfügen, gibt es eigentlich fast immer irgendeine Kampfsportschule in der Nähe, die ihr Wissen gerne weitergibt.
Im Zweifel helfen da aber bestimmt auch einige befreundete Teams.
Zum Trikotgreifen:
Halte ich sicherheits- und kostentechnisch für ungünstig. Bei den Kampfkünsten greift man Kleidungen bei Griffen bewusst nicht mit dem typischen "Krallengriff" bei dem der Daumen als Gegenspieler für die anderen Finger agiert, sondern greift ausschließlich ohne Daumen - es kommt oft genug vor, dass sich die Kleidung bei einer Gegenwehr oder beim Herumdrehen des Gegners um die Hand wickelt und in der Folge der Daumen bricht. Mit diesem Griff jedoch schnell, mit ausreichend Kraft und dann noch bei einem bewegenden Ziel zu greifen, erfordert viel Übung.
Fazit: Sollte meiner Meinung nach dringend verboten bleiben!
Läufer sollte in meinen Augen eine Position sein, die man genauso wie z.B. Kette regelmäßig üben muss und auf die man sich in einem gewissen Rahmen spezialisieren sollte.
Anfänger haben hier aus Sicherheitsgründen (egal nach welchen Regeln) meiner Meinung nach nichts verloren.
Bei uns sind Anfänger als Läufer (außer in dafür vorgesehenen Trainingssituationen) verboten!
Ich werde bei uns im Team mit einigen erfahrenen Kampfsportlern mal Pukinn's Vorschlag austesten und schauen, ob da in der Praxis unerwartete Gefahren auftauchen.
Viele Grüße
René